Zwei Länder -
zwei Sprachen -
ein Gottesdienst

Der Buß- und Bettag war dieses Jahr für die Gemeinde Wolfenbüttel und den angeschlossenen Geschwistern ein besonderer Feiertag. Apostel Helge Mutschler hat sich kurzfristig für einen Besuch in der Gemeinde Wolfenbüttel angekündigt. Er konnte aufgrund der Pandemie leider nicht nach Polen fahren, um unseren Geschwistern dort zu dienen und kam deshalb kurzfristig in die Gemeinde.

Allerdings gab es eine Bitte: eine YouTube-Übertragung zu unseren Geschwistern in Polen, die aufgrund des dortigen Lockdowns nicht die Gottesdienste besuchen können. Der Stream aus Wolfenbüttel wurde in Polen über YouTube empfangen und dort mit einer polnischen Simultanübersetzung wieder auf YouTube hochgeladen. Es gab bei beiden Sendestationen keine technischen Ausfälle.

Die liturgischen Texte sprach der Apostel in Deutsch und Polnisch.

Er diente mit dem Bibelwort aus Psalm 130, 1-4:

„Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir. Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren
merken auf die Stimme meines Flehens! Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst -
Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“

Apostel Mutschler hatte die Predigt in zwei Schwerpunkte aufgeteilt. Im ersten Teil erzählte er eine wahre Begebenheit von einem jungen Mann aus Brasilien (Ailton de Souza), der durch ein Missgeschick in eine 25 m tiefen Zisterne gefallen war. Aufgrund von etwas Regen in der sonst sehr trockenen Zeit, konnte er überleben und wurde nach 37 Tagen gehört und gerettet. Und genauso hört uns Gott, wenn wir aus der Tiefe unseres Herzens rufen. Ailton de Souza ist durch seinen Fehltritt in eine Lage gekommen, wo er sich nicht mehr selbst helfen konnte. Es gibt auch in unserem Leben Fehltritte, die wir selbst nicht mehr korrigieren können. Wir sind auf Hilfe angewiesen.

Im zweiten Teil ging der Apostel auf die Fehlritte ein. Durch Fehltritte im Handeln oder in Gedanken fallen in eine solche Untiefe bzw. in den Abgrund der Sünde:

  • Das erste Gebot: „Ich bin der Herr dein Gott, Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Manchmal ist Gott nicht die Nummer eins und manchmal wurden Dinge ohne Gott gemacht.
  • „Du sollst nicht töten“ Jesus sagte in der Bergpredigt, dass das Töten in den Gedanken schon anfängt.
  • „Du sollst nicht stehlen“ Sind alle Angaben in der Lohnsteuererklärung und sonstigen Anträgen korrekt?
  • Du sollst nicht ehebrechen“ Die Treue beginnt in den Gedanken zum Lebenspartner.
  • „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.“ Sind die Gedanken und das Handeln frei von Neid und Begierde?
  • „Wir sollen Gott über alles lieben und wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst.“ Ist die Liebe zum Nächsten immer präsent?
  • „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten.“ Ob mündlich oder schriftlich: Wurde immer nur das Gute und das allerbeste über den Nächsten verbreitet?

Für die allerkleinste Sünde ist Jesus gestorben. Wer seine Sünde vor Gott bekennt, den wird Gott vergeben. Jesus wird die Hand reichen.